Ubud und der Vulkan
Nachdem mein Sonnenbrandabenteuer in Bingin abgeschlossen war, machte ich mich auf den Weg nach Ubud. Ubud wird oft und gerne als kulturelles Zentrum Balis bezeichnet und befindet sich 50 Kilometer nördlich von Bingin im Innenland. Am Morgen der Abreise hatte ich mich schon früh mit Mul verabredet, der mir angeboten hatte mich mit seinem Roller dorthin zu fahren. Ich war doch erst ein wenig skeptisch, da die Roller recht klein sind, ich ziemlich groß bin und zusätzlich noch meinen großen Reiserucksack plus einen großen Fotorucksack dabei habe. Dann fiel mir aber wieder ein, dass in Asien die Gesetze im Verkehr ja eher Richtlinien oder Vorschläge sind und sowieso jeder fährt, wie er will. Denn nur weil vier Leute auf einem Roller sitzen, heißt das nämlich noch lange nicht, dass drei davon keine SMS schreiben können… So wieder zurück… Somit kam der große vorne in die Fußablage, was unsere Flügelspannweite verdoppelte, der kleinere auf meinen Rücken, und wir machten uns auf den fast zweistündigen Weg.
Meine Unterkunft, ein sogenannter Homestay, lag fünf Minuten Fußmarsch vom Zentrum entfernt. Der Eingang lag direkt an der stinkigen Hauptstraße, die jeden Abend verstopft und voller hupender Fahrzeuge war. Glücklicherweise war das Grundstück so groß, dass dort, wo die Unterkünfte waren, sich ein herrlich großer und schöner Garten auftat, von wo aus man den Lärm und Dunst nicht mehr mitbekam. Zurecht kann ich sagen, dass ich dort mit Abstand mein schönstes Zimmer meiner gesamten Reise hatte.
Ubud an sich hat mir sehr gefallen. So sehr, dass ich aus den zuerst geplanten drei Nächten fünf gemacht habe. Die Stadt ist für Bali eine der größeren, wenn auch ich sie sehr kompakt finde. Obwohl es im Zentrum sehr wuselig ist und sehr viele Touristen unterwegs sind, hatte ich nie das Gefühl genervt zu sein (Ausnahme: die verdammt nervigen Taxifahrer). Im Gegenteil, ich fand es dort sehr entschleunigend und angenehm und habe mich öfters ins Getümmel gestürzt als ich erwartet hatte.
Zudem liegt Ubud gerade noch in den flacheren Gebieten Balis, bevor das Gelände zu den Bergen und Vulkanen hin ansteigt. Alle, die in Erdkunde aufgepasst haben, wissen sicher, dass dies eine perfekte Gegend für viel Regen ist. In den paar Tagen, die ich da war, habe ich einige krasse Gewitter mitbekommen, zu denen ich zum Glück immer ein Dach über dem Kopf hatte.
An meinem dritten Tag habe ich mich wieder einmal mit Mul getroffen, um gemeinsam mit ihm einen Vulkan zu besteigen. Er hat mich abends besucht, sodass wir am nächsten Morgen um 01:00 mit dem Roller starten konnten, um uns zum Sonnenaufgang Tapfere Gipfelstürmer nennen zu dürfen.
Wir haben gegen 03:00 mit dem Aufstieg begonnen, und es war arschdunkel. Unser Guide, der uns mit einer kleinen Taschenfunzel versorgt hatte, führte uns sicher auf 1700 m Höhe, wo wir mit einer Horde anderer Bergsteiger auf den Sonnenaufgang warteten. Ob es sich für mich gelohnt hat, stelle ich bis heute in Frage, denn gerade von diesem Spot hätte ich mir den Sonnenaufgang deutlich spektakulärer vorgestellt. Jedoch zähle ich diesen Trip, der für uns fünf Stunden für Auf- und Abstieg in Anspruch nahm, zu den intensiveren Workouts meiner Reise.
11. Februar 2021 um 12:32
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