DIGGAs journey

Am Ende meiner zweiten Etappe sollte ich nun also endlich in Bali angekommen sein. Der Flug von Kuala Lumpur nach Balis Hauptstadt Denpasar ähnelte eher einer holprigen Geländefahrt als einem ruhigen Dahingleiten, was in einem dazu passenden Aufsetzmanöver in sportlicher Weise quer zur Landebahn endete. In den Servicekabinen flogen irgendwelche Sachen hin und her, das Gummi auf der Landebahn quietschte und qualmte, einige Passagiere schrien auf, der Vogel fing sich wieder und rollte zum Gate als wäre nichts gewesen. Ich für meinen Teil war wieder putzmunter und gespannt, wie mein Abenteuer Bali sich gestalten würde. Der Anfang jedenfalls war doch sehr aufregend 😉

Mein Plan mich mit Freunden dort zu treffen, die nach Bali ausgewandert sind, sollte vorerst nicht aufgehen, da sie zur Zeit geschäftlich in Europa unterwegs sind. Jedoch habe ich einige sehr gute Kontakte mit auf den Weg bekommen, sodass schon ein Fahrer am Flughafen auf mich wartete, um mich zu meinem ersten Anlaufpunkt auf Bali zu bringen – Bingin Beach.

Bingin ist ein kleiner Ort im Westen der südlichen Halbinsel und eine der Hauptanlaufstellen für Surfbegeisterte weltweit. Der Ort selber liegt hoch oben auf einer Klippe, was beudeutet, dass man, um zum Strand zu kommen, sich den ganzen Weg nach unten bahnen muss. Meine Unterkunft, die direkt am Meer lag, war nur über eine in den Fels gehauene Treppe, die teils mit Sandsäcken oder groben Steinen verstärkt wurde, zu erreichen. Mit Absätzen von fast fünfzig Zentimetern und noch extremeren Temperaturen als in Kuala Lumpur, überlegte ich mir jedes mal genau, ob ich die Klippe wirklich bezwingen musste. Der Höhenunterschied zwischen Strand und Klippe betrug bestimmt 70 Meter, und ich bin jetzt noch überzeugt: senkrecht ist bestimmt nicht so steil, wie diese verdammte Treppe.

Mein Zimmer war sehr spartanisch eingerichtet. Ich hatte ein Bett, eine kleine Komode, einen Spiegel, einen Ventilator und einen fast vollen 19l Tank Trinkwasser. Die Toiletten wurden sich geteilt, und Zimmerdecken gab es nicht. Dafür wurden eben die Wände aus geflochtenem Bambus etwas höher gezogen, und man muss ja schließlich nicht lauschen, wenn sich jemand nebenan unterhält 😉 Und wenn jemand auf die Toilette ging, naja… Es war eben alles sehr bescheiden und auf low budget gemacht, für die meisten Surfer Dudes völlig ausreichend.

Viel gemacht habe ich dort nicht, außer dass ich mir am ersten Tag, in alter mitteleuropäischen Manier, einen Sonnenbrand geholt habe. Na klar kann ich als stolze Weißhaut ohne Befürchtungen haben zu müssen in der Nachmittagssaonne einmal kurz den Strand auf und ab marschieren ohne mich einzucremen… #NICHT!! Aber wieso sollte ich auch dazugelernt haben?! Somit verbrachte ich die heißen Stunden vor meinem Ventilator oder in der Gemeinschaftszone meiner Unterkunft, die gleichzeitig als Bar für alle Strandgänger diente, und beschäftigte mich mit den weiteren Plänen meiner Reise. Gegen Abend, wenn die Sonne etwas nachließ, konnte ich dann als wiederauferstandene Rothaut doch noch ein wenig im Wasser plantschen und spürte den ein oder anderen mitleidigen Blick im Rücken.

Außerdem habe ich Mul kennengelernt. Mul ist einer der guten Kontakte, die ich bekommen habe, und ich bin ihm nach nicht einmal einer Woche auf Bali schon so sehr dankbar, dass er sich, wie soll ich sagen, um mich kümmert. Er ist selber Fotograf und fotografiert seit sieben Jahren Surfer am Bingin Beach. Natürlich hat es keine drei Sekunden gedauert, bis wir ein gemeinsames Gesprächsthema hatten. Er hat mir mit seinem Roller die Gegend gezeigt und bei einigen organisatorischen Sachen geholfen. Für weitere Details verweise ich aber auf meinen nächsten Bericht, der sicherlich auch irgendwann online geht 😉

Mittlerweile liege ich mit meinen Berichten zwei Wochen zurück. Aber hey, life´s too good right now 😉

Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 05. März 2015 um 08:15 veröffentlicht und ist abgelegt unter Allgemein. Du kannst die Antworten zu diesem Artikel mit Hilfe des RSS 2.0 Feeds verfolgen. Du kannst eine Antwort hinterlassen oder einen Trackback von deiner Seite aus senden.